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Alena Schmick - Love Crash

14. – 27. Februar 2021

Beim Kräftemessen verschmelzen Körper zu Skulpturen. Gerötete Haut und gespannte Muskeln, Umklammerungen und Umarmungen, Stärke und Nähe – Liebende oder Kämpfer? Ein Paar oder Gegner?

Alena Schmick, Love Crash #1, 2021. Aus der Interventionsreihe „Sub Rosa“ im Hof der Galerie Bernau.

 

Die Fotoserie "Love Crash" war bis zum 27. Februar im Hof der Galerie Bernau zu sehen. Plakate mit dem "Love Crash #1"-Motiv können Sie hier erwerben: zum BeSt-Shop

 

Alena Schmick (geb. 1986 in Russland) lebt und arbeitet in Berlin. Sie wuchs in einem kleinen Dorf in Niedersachen auf und studierte Fotografie an der Fachhochschule Dortmund (D). Schmick’s Schwerpunkt liegt auf der Portraitfotografie. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit Menschen und Intimität auseinander.

(c) Alena Schmick

Karolien Chromiak – _ _ _ to glitch the home (to heal)


Ab Montag, 11. Januar übernimmt Karolien Chromiak den Instagram-Kanal der Galerie Bernau und wird bis Freitag, 15. Januar unter dem Titel _ _ _to glitch the home (to heal) posten. Sie interessiert sich insbesondere für die Verbindung zwischen dem Digitalen und dem Natürlichen sowie alternative Arten der Anwendungen von Technologie. Chromiak schafft durch Verfremdung von Materialien und Bildern eine ungewöhnliche, fiktive Umgebung. _ _ _to glitch the home (to heal) ist ein realer Schutzraum mit einer digitalen Haut.
 
Karolien Chromiak, _ _ _to glitch the home (to heal), 2021. Galerie Bernau – Sub Rosa (c) Karolien Chromiak
Im Deutschen ist das Wort "Heim" ein Teil des Wortes "unheimlich". Wir können, sozusagen, nicht über Horror ohne das Heim sprechen. Wenn wir uns die niederländische Sprache ansehen, finden wir die gleiche Doppeldeutigkeit. Das allererste Wort, das verwendet wurde, um sich auf das Heim zu beziehen ist "hol" (Niederländisch für Höhle). Ein Loch im Boden war ein Ort, an dem unsere nomadischen Vorfahren Unterschlupf fanden und sich vor Gefahren verstecken konnten. Das Wort "hel" (im Deutschen “Hölle”) kommt von eben diesem Wort, da es sich auf eine verborgene Welt, die Unterwelt, bezieht. Wieder diese Verbindung zwischen dem Schrecken und dem Heim. Die Wörter “hol” und ”hel” wurde jedoch im Altenglischen als "heal" (im Deutschen “heilen”) niedergeschrieben. _ _ _to glitch the home (to heal) möchte genau das tun: das Heim heilen.
 
Von den westeuropäischen Hexenjagden im Mittelalter bis hin zu Polen, das derzeit Abtreibungen komplett verbietet, gab es immer wieder Angriffe auf unser Zuhause, die Orte, an denen wir Schutz finden. Wie kommt es, dass für Minderheitengruppen das Konzept von Heimat so traumatisch ist? Von der Unterdrückung durch die Architektur des sozialen Wohnungsbaus über die privilegierte Stellung, welche die organisierte Natur in den Städten mit sich bringt, bis hin zum Ausschluss von Queerness in der Kernfamilie – Ungleichheit zeigt sich, wann immer wir an Zuhause denken.
 
Künstlerinnentext von Karolien Chromiak
Karolien Chromiak (geb. 1989) lebt und arbeitet in Brüssel (BE).
 

Samantha Bohatsch – TC

30.12.2020

Eine Fahrt durch die Nacht. Auf der Suche nach dem Weg nach einem Zuhause. Zu einem Ort, der die Protagonistin freundlich aufnimmt. Eine Heldenreise. Die Suche zu sich selbst. Sie erreicht ihr Grenzen und überschreitet diese. Die Erinnerungen an ihr altes Leben. Flashbacks wie Geister, die neben ihr aufsteigen. Sehnsüchte, in denen sie sich für Sekunden verliert. Ein Stern zeigt ihr den Weg. Und wird zu einer Supernova.

Samantha Bohatsch, TC, 2020. Galerie Bernau - Sub Rosa (c) Paul Niedermayer
Eine Stimme erzählt eine Geschichte über eine Reise in eine nächtliche Landschaft. Ein Gesicht leuchtet auf, ihre scharfen Konturen heben sich ab, durch das Licht des Handydisplays. Ein Stern bildet sich im Hintergrund. Auf den Kanten einer Auto-Felge liest sich im Uhrzeigersinn die Aufschrift: “I will always love you” (engl. = Ich werde dich immer lieben).

Tagsüber sorgt eine bestimmte Stelle im Auge, genannt der “Gelbe Fleck”, dafür, dass wir feine Details sehen können. Im Dunkel bekommt die Stelle zu wenig Licht und unsere Sicht wird unscharf. Aber richten wir den Blick genau neben das Objekt, und wird das Licht so zu einer Stelle neben dem Gelben Fleck gelenkt, können wir scharf sehen. Nachts ein Stern am Himmel zu beobachten, glückt am besten, wenn wir genau daneben schauen.

Samantha Bohatsch verweist in ihrer neuen Arbeit TC auf Phänomene, die sich zeitversetzt und ortsgebunden sichtbar machen. TC handelt von Geschwindigkeit, Angst, Aufbruch, Explosionen, Hoffnung und astronomische Ereignisse. Das Werk besteht aus einer Intervention, einer Sound- und einer Videoarbeit und wird parallel auf die Website der Galerie Bernau, auf dem SoundCloud-Account der Künstlerin und auf dem Online-Magazins Passe-Avant präsentiert. TC bedeutet Take Care und ist der dritte und letzte Teil einer Reihe von Soundarbeiten (IMR und SWM), die Samantha Bohatsch im Jahr 2020 präsentiert. TC ist mit Unterstützung von Alie O. (Sound Design), Julian Braun (Video Design) und Susann Massute (Grafisches Design) entstanden.

Samantha Bohatsch (geb. 1984 in Berlin) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte in Karlsruhe (D), Wien und Berlin und schloss ihr Studium als Meisterschülerin von Silvia Bächli an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (D) ab. Ihre Werke wurden in der Kunsthalle Baden-Baden (D), der Galerie Efrimidis, Berlin, CAN, Neuchâtel (CH), Bob's Pogo Bar/ KW Institute for Contemporary Art Berlin und im Forum Stadtpark, Graz (AT) gezeigt. Sie wurde mit Künstlerstipendien des Bundeslandes Baden-Württemberg (D), der Kunststiftung Baden-Württemberg (D) und der Studienstiftung des Deutschen Volkes ausgezeichnet. Bohatsch arbeitet mit Reading Performances, textbasierten Soundarbeiten und Installationen. Bohatsch beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen und Transformationsprozessen, inspiriert von persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen aus dem Internet, queerer und feministischer Literatur, Geschichte und Popkultur.
 

(c) Paul Niedermayer

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Merle Vorwald - GGG-HQ

8. – 31. Mai 2020
 
Die Künstlerin Merle Vorwald präsentiert vorab Extrakte ihres online Recherche-Projektes Ging nicht, Geht nicht, Geht doch-Headquarter (GGG-HQ). GGG-HQ erzählt über persönliche Erfahrungen vom Aufwachsen in direkter Nähe eines Nachkriegs-Rechtsextremisten der ersten Stunde, seiner NS Biografie und den nächsten zwei Generationen: der Vater- und der Tochtergeneration.Vom Freitag, dem 8. bis zum Donnerstag den 30. Mai, berichtet Merle Vorwald auf dem GGG-HQ (MESSENGER), einem temporären social media HQ (headquarter), kurze Texte und Visualisierungen zu GGG-Themen wie Deutscher Megalomanie, Prägungen und persönlichem Widerstand. Der GGG (MESSENGER) wird auf den Social-Media Kanälen der Galerie veröffentlicht.
Bild: Merle Vorwald, GGG-HQ texturen, 2020.
Erfahren Sie hier mehr über das Projekt und lesen das Interview mit der Künstlerin:
 
"Nachdem sich in den letzten Jahren rechte und rassistische Inhalte immer mehr in der Mitte der Gesellschaft festsetzen konnten, habe ich vor etwa 1,5 Jahren den Entschluss gefasst endlich genau hinzuschauen und mich mit der Familienvergangenheit und vor allen Dingen mit meinem Umgang oder besser Nicht-Umgang mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen." weiterlesen
Merle Vorwald ist Szenenbildnerin und Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2014 hat sie Projekte als Szenenbildnerin, Künstlerin, researcher, food designer und Initiatorin realisiert.
 

Sub Rosa

Unter dem Begriff “Sub Rosa” (frei Übersetzt: Unter vier Augen) finden, parallel zum Ausstellungsprogramm “Die Kunst des Friedens”, Interventionen von den Künstler:innen statt. "Sub Rosa" präsentiert Arbeiten im Werden und bietet einen Moment Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Die Arbeiten beschäftigen sich mit Vertrauen, Intimität und dem Selbstzweifel. Die Interventionen bewegen sich im öffentlichen Raum, außerhalb der Ausstellungsräumlichkeiten in der Institutionellen Peripherie: im Innenhof, auf der Webseite, auf Instagram & Facebook oder per Newsletter der Galerie. Die Reihe wird kuratiert von Frederiek Weda.