Zum Inhalt oder Zur Navigation

Alexander Poliček – Make yourself, hard to kill

8. August – 25. September 2020

In der Ausstellung Make yourself hard to kill, im Rahmen des Ausstellungsprogramms „Die Kunst des Friedens“ der GALERIE BERNAU, fragt sich der Künstler Alexander Poliček was Menschen zu Preppern, Survivalists und Bush- Craftern werden lässt. Um den Beweggründen nachzupüren, wandelt er die Galerie in eine fiktive Prepper-Unterkunft um.

Im August 2016 empfahl das Bundesamt für Katastrophenhilfe Bürger*innen, Vorräte für 14 Tage im Haus zu haben. Seit 2017 beschäftigt sich der Verfassungsschutz mit den sogenannten “Preppern“: Menschen, die sich in unterschiedlichster Art und Weise auf den “Tag X“ vorbereiten. Die Formen des Preppertums reichen von Konservendosen hortenden Bürger*innen, über Menschen mit Bunkern unter ihren Häusern bis zu bewaffneten Zombieapokalypse-Preppern. Die Angaben darüber, wie viele Prepper es allein in Deutschland gibt, reichen von 150.000 bis 18 Millionen. Irgendwo zwischen Survivaltraining, Extremcampen, Verschwörungstheorien, möglichen Wirtschaftscrashs und dem Wunsch, sich selbst helfen zu können, verschwimmt alles zu einer allgegenwärtigen Bedrohung.

Alexander Poliček (geb. 1986, Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Skulptur und Raumkonzepte bei Prof. Eberhard Bosslet an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, performafve Bildhauerei bei Prof. Monica Bonvicini an der Akademie der Bildenden Kunst Wien und war 2015 Meisterschüler in Bildhauerei bei Prof. Wilhelm Mundt an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Seine Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellung im Pavillon am Milchhof in Berlin, in den KUNSTSAELE in Berlin, in der Molkerei in Radebeul, im Appartement in Kiev (Ukraine), im Mental Space in Essen, in der Galerie Holger John in Dresden, in den Rokstr5- Kunsthallen in Bochum, im F14 in Dresden, im westgermany in Berlin, in der Ausstellungshalle der HfBK in Dresden, im Kunsthaus Essen und Künstlerhaus Dortmund, in der Galerie Next in Dresden, im Heizkraftwerk Mike und Gedenkstäke Bautzner Straße in Dresden, im center in Wien (Österreich), im Centro de Grabado Contemporáneo in Santa Cruz (Teneriffa) und während des Emerge&See Media Arts Fesfvals in Berlin gezeigt.

Ausstellungstext

(de) ALEXANDER POLIČEK – Make yourself, hard to kill - Autorin: Marie Egger.

(en) ALEXANDER POLIČEK – Make yourself, hard to kill - Author: Marie Egger.

Ausstellungsansichten

Fotos: (c) Alena Schmick – (c) Alexander Poliček.

Pressestimmen

Unter dem Titel "Bereit für die Apokalypse" schreibt Inga Dreyer in neues deutschland: "Seine Installationen selbst wirken verlassen und ohne Spuren von Leben. Sie sind menschengemacht, aber geben keinen Hinweis darauf, wann jemand dort war. Wurde die Unterkunft erst gestern gebaut oder vor 20 Jahren? Wovor fürchtete sich der Mensch, der sich hier mit Materialien aus dem Baumarkt abgemüht hat?"

Beate Scheder schreibt in ihr Artikel "Ängste als Motor" in der taz: "Ahnen konnte damals freilich keine*r, wie aktuell das Thema nur ein paar Monate später werden sollte, auch nicht, als Poliček Anfang 2020 mit seiner Arbeit an der Ausstellung begann, in die dann die Ereignisse quasi von außen eindrangen und Einfluss nahmen und die nun unter Einhaltung strenger Hygiene­regeln besucht werden kann. Und tatsächlich sollte."

Marie Egger interviewt Alexander Poliček in "Für die Katastrophe ist vorgesorgt" für gallerytalk.net: "Ich denke, wer ernsthaft für eine Katastrophe vorsorgt, lacht darüber. Vielleicht ist der Raum, den ich gebaut habe, eher in eine Zeit lange nach einer Katastrophe zu verorten."

Kulturministerin Manja Schüle besuchte die Galerie. Ihr Fazit: "Galerien sind Teil der Kultur-Vielfalt in unserem Land. Sie zeigen den Facettenreichtum und die Besonderheit von Kunst in Brandenburg und einzelnen Regionen. Die Galerie Bernau tut das bereits seit mehr als 30 Jahren außerordentlich erfolgreich. Sie präsentiert beeindruckende Künstler*innen, die immer wieder gesellschaftliche Debatten aufgreifen. Derzeit läuft eine künstlerische Auseinandersetzung über so genannte Prepper – vor dem Hintergrund der Corona-Krise besonders spannend“